A Single Grain of Rice

Around 1945, I was a young rinpoche in a monastery in Tibet in my just previous life. I lived with about 18 other boys in a house on the grounds of Sera Je Monastery in Lhasa called a kangsen. I suppose it is a kind of fraternity house. One day we received a teaching that stayed with me even past the end of that life! A single grain of rice was held up by our teacher; “This is something which appears to be insignificant. And yet, at great personal expense, a farmer had to bend over and stand in water with leaches and other terrible things, pushing the rice plant in the wetness. He had to bend over again and again weeding and caring for the rice. If the harvest was not damaged and survived to be harvested, this grain and others were dried and beaten to take off the chaff. Later, this very grain of rice was loaded and carried by horseback for long distances to arrive here at our kangsen.”
Our teacher told us that we harbored an enemy inside our minds so bad that it prevented us from experiencing gratefulness. In a land of deprivation where so much hunger existed, we conspired with our self-cherishing by allowing what we did not eat to fall to the floor and be wasted. Because of the amount of physical labor and care that had been taken with that single grain of rice, we should be extremely careful and thankful toward the efforts of the grower and those who gathered the rice and stored it and those who cooked it and those who carried it to us. Each person along the way should be thanked with great seriousness and care by the one who wished enlightenment! Rather than saying, “Well I paid for it. It’s my rice.” However, even if you have a million dollars, if someone does not bring the rice, you have no way to make rice out of dust.
I now felt a huge responsibility for taking charge of the portion of the food chain that I was holding. Soon after, I walked past the kitchen and noticed that the cook had spilled some rice grains right there on the floor. There I was, a little guy of perhaps 8 or 9 years. I went in and gave him a lecture. “How can you do this? Don’t you know that…?” and I repeated nearly word for word in the strongest language I had the teachings that I had just received. Then I went away to my room quite satisfied that I had done what I could. Like that, we were trained.

Um 1945 herum, in meinem vorigen Leben, war ich ein junger Rinpoche in einem tibetischen Kloster. Ich lebte mit ca. 18 anderen Jungen in einem ‚Kangsen‘ genannten Haus auf dem Gelände des Sera Je Klosters. Ich nehme an, es ist eine Art Bruderschaftshaus. Eines Tages erhielten wir eine Unterweisung, die auch nach dem Ende jenes Lebens noch in mir lebendig ist! Unser Lehrer hielt ein einzelnes Reiskorn hoch: “Dies ist etwas, das unbedeutend erscheint. Und doch musste sich ein Bauer unter großem persönlichen Aufwand bücken, im Wasser voll von Blutegeln und anderen schrecklichen Dingen stehen, und die Reispflanze ins Feuchte drücken. Er musste sich wieder und wieder bücken, Unkraut jäten und sich um den Reis kümmern. Wenn die Ernte nicht beschädigt war und bis zum Erntetermin überlebte wurden dieses Korn und die anderen getrocknet und gedroschen, um die Spreu zu entfernen. Später wurde genau dieses Reiskorn aufgeladen und über eine lange Strecke auf einem Pferderücken transportiert, um hier in unserem Kangsen anzukommen.“
Unser Lehrer sagte uns, dass wir einen Feind in unserem Geist beherbergten, der so schlimm sei, dass er uns daran hinderte, Dankbarkeit zu empfinden. In einem Land voller Entbehrungen, wo es so viel Hunger gab, hatten wir uns mit unserer Selbstbezogenheit verschworen, denn wir erlaubten es, dass Ungegessenes auf den Boden fiel und verschwendet wurde. Da so viel körperliche Arbeit und Fürsorge für ein einziges Reiskorn aufgebracht wurden, sollten wir äußerst sorgsam sein und dankbar für die Anstrengungen des Bauern und jener Leute, die den Reis geerntet und aufbewahrt hatten, die ihn kochten und zu uns brachten. Derjenige, der die Erleuchtung wünschte sollte jedem einzelnen auf seinem Weg mit großer Ernsthaftigkeit und Sorgfältigkeit danken! Anstatt zu sagen: „Nun, ich habe dafür bezahlt. Es ist mein Reis.“ Aber selbst wenn du eine Million Dollar hast und keiner dir Reis bringt, gibt es für dich keine Möglichkeit Reis aus Staub zu erzeugen.
Ich verspürte nun eine Riesenverantwortung, mich um den Teil der Nahrungskette zu kümmern, der in meiner Hand lag. Bald darauf kam ich an der Küche vorbei und bemerkte, dass der Koch dort einige Reiskörner auf den Boden fallen gelassen hatte. Und da war ich nun, ein kleiner Kerl von vielleicht 8 oder 9 Jahren. Ich ging hinein und erteilte ihm eine Lektion. „Wie kannst du das tun? Weißt du nicht, dass....?“, und ich wiederholte auf ausdrücklichste Weise beinahe Wort für Wort die Belehrung, die ich gerade empfangen hatte. Dann ging ich auf mein Zimmer, recht zufrieden damit, dass ich getan hatte, was ich konnte. Auf diese Weise wurden wir ausgebildet.“
- Domo Geshe Rinpoche ---

Comments

  1. ...as a Ch'an practitioner i find it cute indeed; in context with Zen attitude though beside the interdependence and gratitude there is also the 'self' in that very grain of rice (mind) etc...hahaha...enjoy...~;-)

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  2. I enjoy this story every time I hear it Rinpoche. It reminds me of the debt that I owe all sentient beings...the obligation to repay their kindness. It reminds me that everything I have and am is due to the kindness of others. Thank you.

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